Als wir klein waren spielten meine Schwester und ich oft zusammen – allerdings selten ohne Konflikt.

Während die Schleich-Elfen meiner Schwester Abendteuer erlebten, die von der Freundschaft der Tiere untereinander, sowie zu ihren fantastischen Begleitern erzählten besaß ich einen Drachen. Ein schwarzer reht fieser Drache mit einer Heerschar an Rittern an seiner Seite. Die waren nun nicht gerade Repräsentanten für Frieden und Freundschaft in unserer Spielwelt. Und so kam es, dass die Abendteuer der Elfen häufig dadurch beendet wurden, dass die ein oder andere von ihnen aufgefressen oder auf andere Weise abgemurkst wurde.

Wenn auch unser gemeinsames Aufwachsen, wie sicher unter vielen Geschwistern auch, durch Anspannungen begleitet war, schaue ich doch liebevoll auf diese Zeit zurück. Heute macht es mich beinahe etwas traurig, denn immerhin wuchsen wir zusammen auf, spielten jeden Tag miteinander. Heute trennen uns viele Kilometer und jeder von uns hat sein eigenes leben, doch das Grundgefühl tiefer Verbundenheit begleitet von Reibung durch die Unterschiedlichkeiten unserer Persönlichkeit bleibt.

Man sagt als Künstler dürfe man nicht die Hintergründe eines Bildes preisgeben. Es sei besser den Betrachter rätseln zu lassen. An dieser Stelle wollte ich jedoch eine Erfahrung teilen. Jedoch hörte ich bereits viele weitere schöne Geschichten die andere bereits in diesem Bild für sich erkennen konnten und ich möchte ausdrücklich betonen, dass die nicht weniger wahr sind als meine eigene.

Das Bild war Teil folgender Ausstellungen:

Licht im Dunkeln – Post36 – 2024